Agoraphobie – Wenn die Angst das Leben einschränkt
- nicolette168
- 18. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Sept.
Agoraphobie, auch bekannt als Platzangst, zählt zu den häufigsten Angststörungen. Betroffene erleben intensive Angst in Situationen, in denen eine schnelle Flucht schwierig erscheint oder Hilfe nicht erreichbar scheint – etwa in Menschenmengen, öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf weiten Plätzen.
Diese Angst kann zu Panikattacken und starkem Vermeidungsverhalten führen, das das soziale und berufliche Leben erheblich einschränkt.
Wie sich Agoraphobie zeigt
Viele Menschen erkennen ihre Beschwerden zunächst nicht als Angststörung. Stattdessen erleben sie ein diffuses Unwohlsein, Nervosität oder körperliche Symptome wie:
Schwindel
Herzrasen
Übelkeit
Zittern
Diese Symptome werden häufig als körperliche Erkrankung fehlinterpretiert. Erst mit zunehmenden Einschränkungen entsteht das Bewusstsein, dass hinter dem Unwohlsein eine psychische Ursache steckt.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Entstehung der Agoraphobie ist vielschichtig. Häufige Einflussfaktoren sind:
genetische Veranlagung
neurobiologische Veränderungen (z. B. im Serotoninhaushalt)
belastende Erfahrungen in Kindheit oder Erwachsenenalter
erhöhter Fokus auf körperliche Symptome
Diese Faktoren können einen Teufelskreis der Angst in Gang setzen, der sich ohne Unterstützung oft weiter verstärkt.
Typische Symptome
Panikattacken in vermeintlich bedrohlichen Situationen
Angst vor Kontrollverlust oder Ohnmacht
körperliche Reaktionen wie Herzrasen, Schwitzen, Schwindel
Vermeidung öffentlicher Orte und sozialer Kontakte
soziale Isolation als mögliche Folge
Erste Hilfe bei akuten Angstattacken
Folgende Strategien können helfen, akute Symptome zu lindern:
bewusstes, langsames Atmen: vier Sekunden einatmen, kurz halten, vier Sekunden ausatmen
Boden spüren: Füße fest aufstellen, Körperkontakt wahrnehmen
Muskelentspannung: gezielte Anspannung und Lockerung
Umgebungswahrnehmung: z. B. fünf Dinge sehen, vier Dinge hören
Hilfe annehmen: Kontakt zu vertrauten Personen oder Fachleuten
Wege aus der Agoraphobie
Der Weg zur Besserung beginnt mit dem ersten Schritt. Was hilft:
frühzeitig professionelle Hilfe suchen
eigene Angstmuster erkennen und verstehen
therapeutische Übungen regelmäßig anwenden
soziale Unterstützung aktiv fördern
Agoraphobie ist belastend – aber behandelbar. Mit gezielter Therapie, Verständnis und einem offenen Umgang mit der eigenen Angst kann Lebensqualität zurückgewonnen werden.



